Großglockner 3798 m
HÖCHSTER BERG ÖSTERREICHS
Der Großglockner ist mit einer Höhe von 3798m der höchste und wohl bekannteste Berg Österreichs. Das Gipfelkreuz und die Erzherzog-Johann-Hütte, auch Adlersruhe genannt, sind ebenfalls ziemlich bekannt. Zudem ist die Adlersruhe noch die höchstgelegene Schutzhütte von Österreich.
WECHSELHAFTES WETTER
Das Wetter war recht unsicher und wechselhaft vorhergesagt aber ich hatte Urlaub und wollte nicht wieder nur daheim bleiben. Also fuhr ich am Sonntag den 19.6.16 Richtung Kals am Großglockner. Dort angekommen verbrachte ich die Nacht am Parkplatz des Lucknerhauses auf knapp 2000 m Höhe um mich zumindest etwas zu akklimatisieren. Ich schlief recht lange und machte mich am Montag gegen Mittag auf den Weg zur Stüdlhütte. Der Gipfel des Glockners versteckte sich regelrecht vor mir und zeigte sich den ganzen Tag nicht. Ich sah meine Chancen auf einen Gipfelerfolg recht schnell schwinden. Recht früh am Nachmittag kam ich dann auf der Hütte an und ich wollte die Zeit nicht ungenutzt lassen. Deshalb kurze Hand die Galerie der Hütte in eine Gletscherspalte umgewandelt um mich aus ihr selbst befreien zu können. Und so neigte sich der Tag dem Ende zu und es roch nach Essen. Die Stüdlhütte liegt auf knapp 2800 Meter und das Essen kam einem 4 Sterne Restaurant gleich. Ich habe selten so gut gegessen auf einer doch recht hoch gelegenen Hütte.
Die Aufregung stieg über Nacht und so schlief ich recht unruhig, denn am nächsten Morgen sollte es auf einen der bekanntesten Gipfel gehen. Doch was sah ich als ich nach dem Aufstehen aus dem Fenster blickte? Nebel. Ob sich das noch bessert und wir auf den Gipfel gelangen? Ein Versuch ist es wert.
ES GEHT LOS
Wir starteten relativ früh und kamen recht zügig auf das Gletscherplateau. Der Gipfel zeigte sich mir zu ersten male an dem Tag. Das soll er also sein? Der Großglockner über den man so viele Geschichten und Sagen hört? Ich hatte mir den Berg anders vorgestellt. Größer, wuchtiger, furchteinflößender. Jetzt lag er da, ganz still, klein und so friedlich. Wir stiegen über den ersten schneebedeckten Gletscher bis zum Einstieg des mit Stahlseilen versicherten Steiges. Dieser war recht vereist und die Steigeisen erwiesen sich als sehr nützlich. An der Adlersruhe angelangt konnte man die ersten tollen Blicke in die Ferne genießen und die Sonne kam mehr und mehr raus. Nach einer kurzen Pause ging es dann auch schon zum Glocknerleitl. In Serpentinen ging es im bis zu 45 Grad steilem Gelände Richtung Gipfelgrat des Kleinglockners. Es lag richtig viel Schnee, da es die Tage vorher nochmal ordentlich geschneit hat, er war jedoch recht griffig. Schnell kamen wir voran und der Grat des Kleinglockners rückte immer näher. Von dort war das bekannte Gipfelkreuz des Hauptgipfels bereits zu sehen. Vom Kleinglockner ging es hinunter in die Glocknerscharte, welche gerade mal so breit ist, dass beide Füße nebeneinander passten. Rechts geht es in die Pallavicinirinne sehr steil in die Tiefe, ebenso auf der linken Seite. Man fühlte sich buchstäblich wie auf Messers Schneide. Ein falscher Tritt und man Stürzt in die Tiefe. Wir sicherten uns gegenseitig mit dem Seil und einigen Karabinern. Nach der Scharte ging es am Grat entlang zum Gipfel des Großglockners. Dort hatten wir nach genau 3 Stunden Aufstieg den Gipfel für uns komplett alleine. Was für ein Glück, denn der Glockner ist normalerweise total überlaufen und die Bergsteiger sitzen aneinander gedrängt am Gipfel.
Überglücklich, dass ein lange geträumter Traum endlich Wirklichkeit wurde, genoss ich das Panorama bevor wir uns wieder Richtung Kleinglockner machten. Der Rückweg führte uns wieder an der Erzherzog-Johann-Hütte und der Stüdlhütte vorbei bis wir schließlich am Auto im Tal angelangten.
DAS TAGESZIEL NOCH NICHT ERREICHT
Wir zogen uns um und machten Mittag, bevor wir weiter nach Vent im Ötzal fuhren, denn der Glockner sollte nicht unser letztes Ziel an diesem Tag gewesen sein. Ich fuhr über 3 Pässe, welche mich auf über 2500 m Höhe führten nach Vent. Die Landschaft war wie aus dem Bilderbuch und unfassbar schön.
Um 17:30 Uhr in Vent angekommen, hieß es den Rucksack neu Packen und Aufstieg zur Breslauer-Hütte, denn der zweithöchste Berg Österreichs, die Wildspitze, sollte am nächsten Tag auf dem Programm stehen.
Du benötigst genauere Informationen über die Hütten um den Großglockner um Deine Tour besser Planen zu können? Dann gibt es HIER einen Hüttencheck z.B. über die Adlersruhe. Dort werden unter anderem wichtige Informationen, Fakten sowie mögliche Gipfelziele in der Umgebung genannt. Sicherlich findest du dort auch noch alle nötigen Dinge die Dir fehlen um eine Besteigung des Großglockners zu einem unvergesslich Abenteuer werden zu lassen. Viel Spaß bei der Planung und Durchführung Deines großen Zieles
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