Alpinmesse 2017 in Innsbruck
von gewonnenen Karten bis hin zu lvs Workshop und einer simulierten höhe von 5000 metern, sowie netten Gesprächen mit bekannten bergsteigern der welt.
In letzter Zeit lief einiges nicht so wie gedacht und ich hatte das Gefühl vom Glück verlassen zu sein. Doch dann erfuhr ich über soziale Medien von einem Gewinnspiel wo man Freikarten für die Alpinmesse in Innsbruck gewinnen konnte. Man musste lediglich einen Freund in den Kommentaren markieren und schon war man dabei. Also nahm ich teil, ohne mir irgend welche Chancen auszumalen.
Einige Tage später bekam ich von der markierten Freundin eine Nachricht: "Du hast gewoooooonnnnnnneeeeeennnnn :-)" ich konnte es gar nicht glauben und habe sofort nachgesehen. - Tatsächlich ich habe zwei Freikarten für die Alpinmesse in Innsbruck gewonnen. Sofort checkte ich meinen Dienstplan und tauschte meinen Rufdienst mit einer Kollegin. Ein günstiges Hotel zum übernachten war ebenfalls schnell ausfindig gemacht.
Also setzte ich mich am Samstag morgen ins Auto und fuhr voller Vorfreude in Richtung Innsbruck um rechtzeitig vor Ort zu sein. Dort angekommen hatte ich noch einwenig Zeit bevor sich die Türen der Messe öffneten. Am Vorplatz der des Messegeländes war ein großes Feld mit Hackschnitzel aufgeschüttet, welche eine Lawine mit verschütteten Personen simulieren sollte. Um Punkt 10 Uhr öffneten dann die Türen der Messe.
Die Halle war in mehrere Bereiche bzw. Abschnitte aufgeteilt, gleich hinter der Eingangstür war das Nepal-Village zu finden. Dort ging es um Themen wie Aufbauhilfe nach dem Erdbeben sowie Reisen und Kultur des Landes. Die nepalesische Spezialität, "Momo" genannt, konnte man mit verschiedenen Soßen probieren und die typische handgefertigte Kleidung und Mützen käuflich erwerben.
In andern Bereichen wiederum waren namhafte Kleidungs- und Ausrüstungshersteller vertreten. Man konnte sich über neue Dinge im alpinen Bereich informieren und Ausrüstungen wie den ABS-Rucksack ausprobieren. Wem Aktion fehlte, konnte sich bei den Blocalpin Meissterschaften im Bouldern oder beim Slacklining richtig auspowern.
Das Thema "Nachhaltigkeit statt Wegwerfen" war ein großes Thema der Alpinmesse. Ein ganzer Bereich war nur darauf ausgelegt Dinge wie Kleidung oder Ski und Snowboard zu reparieren. Denn wer hat es nicht, dass eine oder andere Lieblingsstück, welches eigentlich durch ist aber viel zu schade zum wegwerfen da man halt doch noch dran hängt. Alle Besucher der Messe hatten an zwei Tagen die Gelegenheit ihre Ausrüstung checken und reparieren zu lassen.
Auf dem gesamten Gelände gab es insgesamt 3 Bühnen wo man Vorträge oder Interviews wie mit Kletterprofi Adam Ondra lauschen konnte. Aber auch Vorträge der Bergrettung zum richtigen Verhalten bei Notfällen oder "wer geht wann wohin?" waren sehr Interessant und lohnend.
Der erste Tag ging schnell vorbei. Ich war ganz schön geschafft und legte mich nach dem Abendessen ins Hotelzimmer und schlief recht schnell ein.
Am nächsten Morgen frühstückte ich ausgiebig bevor ich mich erneut in Richtung Messegelände aufmachte. Die Tore waren erneut verschlossen und ich wartete vor der Glastür. Plötzlich stand da Extrembergsteigerin Tamara Lunger vor mir. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Nachdem die Türen öffneten und ich durch die Messe lief, stieß ich wieder auf Tamara. - Ich muss jetzt mal zu ihr hin dachte ich. Als ich näher komme stand ihr Kletterpartner Simone Moro daneben. Wir redeten über die Messe und die Liebe zu den Bergen sowie Expeditionen und machten den ein oder anderen Spaß zusammen. Welch eine nette Begegnung mit zwei tollen Menschen, welche die gleiche Leidenschaft teilen. Ich verabschiedete mich und ging zum Informationsstand um nach freien Plätzen für die kostenlosen Workshops zu fragen. Mein Glück kaum fassend, war noch ein Platz für den Höhenverträglichkeitstest, welcher schon seit Monaten eigentlich ausgebucht ist frei geworden.
Gesagt getan, ging ich zum Stand des Höhenmediziners und seinem Zelt welches eine von ihm eingestellte Höhe simulieren kann. Er informierte uns über Höhenkrankheit, Training und Akklimatisation bei extremen Höhen. Dann gingen wir mit Pulsoximeter in das Zelt welches uns zunächst auf eine Höhe von 3500 Meter hob. Wir sprachen über Anzeichen der Höhenkrankheit und die Höhe im Zelt stieg schließlich auf knapp 5000 Meter an. Nun war ich an der Reihe mit Puls und Sauerstoffsättigung. Bei einem Puls von ca 94 Schlägen in der Minute kann mein Körper eine konstante Sauerstoffsättigung von 91 Prozent halten. Also alles in normalem Bereich. - Übrigens beginnt der Körper schon ab einer Höhe von 2500 Metern mit der aktiven Akklimatisationsphase. Viele unterschätzen die Höhe und geben dem Körper nicht genug Zeit um sich ausreichend an die Veränderungen anzupassen. Ich habe mich nach dem Workshop noch sehr lange mit dem Höhenmediziner unterhalten können und werde vermutlich irgendwann auf ihn zurück kommen.
Nun war es Zeit für den nächsten Workshop für den ich mich im Vorfeld der Messe bereits angemeldet hatte. Der Winter hält Einzug und ich möchte bald in die vierte Jahreszeit starten, natürlich "Safety First" und deshalb entschied ich mich für den LVS-Workshop. Ich konnte mir ein Gerät vor Ort ausleihen und der Bergführer wartete bereits auf uns. Er informierte uns ausgiebig über die Bergung eines Verschütteten und keine Frage blieb unbeantwortet. Im Aufgeschütteten Feld am Vorplatz der Messehalle konnten wir mit unseren Geräten die Vergrabenen LVS-Geräte, welche einen Verschütteten darstellen sollten ausfindig machen und mit der Sonde das Sondieren üben. Es war ebenfalls ein sehr lehrreicher und interessanter Workshop gewesen. Großes Lob an alle Veranstalter.
Nach dem Workshop wollte ich mich noch über einige Produkte wie Steigeisen, Pickel, Tourenski und der gleichen Informieren bevor es um 17 Uhr spontan zum Mulitvisionsvortrag "A life time climbing" von Peter Habeler ging.
In seinem Vortrag erzählte er mit Witz und Offenheit einige Geschichten über das Leben und Überleben sowie seine Erfahrungen am Berg. Nach seinem Vortrag sollte ich ihm noch einen lieben Gruß von Georg Bachler, einem gemeinsamen Freund ausrichten und quatschte noch einige Zeit mit Peter.
Ein Besuch der Alpinmesse lohnt sich, da viele kostenlose Workshops angeboten werden und viele Vorträge über andere Länder und Kulturen sowie alpine Sicherheit stattfinden. Ebenso kann man sich sehr gut über Ausrüstung und Kleidung informieren. Nächstes Jahr werde ich hoffentlich erneut auf der Messe vertreten sein.
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